In diesem Kapitel werden
wichtige Städte und Örtlichkeiten Caedwyns beschrieben. Man
erhält Einblick in die Drachenstadt Moisen und Misos Turm. Im Buch
Caedwyn - Ein Fantasykontinent werden acht weitere Städte beschrieben. Zu
zwei Städten - Cal und Sedan, gibt es farbige Stadtpläne.
Moisen
Geschichte und
Aufbau
Moisen ist die
wahrscheinlich sagenumwobenste Stadt der westlichen Küstenländereien
des Königreichs Cal. Die Anfänge der Stadt liegen zeitlich etwas im
Dunklen, verschiedene Aufzeichnungen berichten aber von einem Zeitpunkt vor
etwa 3000 Jahren, als noch Drachen die vorherrschende Rasse dieses Teils des
Kontinents darstellten - diese Tatsache erstreckt sich bis in die heutige Zeit:
immer wieder trifft man im Herzogtum Moisen den Drachen als Symbol, meistens
rot, in den unterschiedlichsten Zusammenhängen an. Am bekanntesten ist der
Drache heutzutage jedoch als Symbol des Gottes Kesalon.

Moisen liegt an der Mündung des Caedwyn, dort, wo sich Meer und Fluß
treffen und miteinander verschmelzen, eingebettet durch das natürliche
Becken dieser Region, das durch den Mondwald im Norden, das Anhard-Gebirge mit
Kharak Tolgur im Osten und den Menwald im Südosten begrenzt wird. Hier
traten die damals sehr seltenen Rotdrachen am häufigsten auf.
Die ersten Menschen
aus den Nordlanden landeten mit ihren Langbooten an der Flußmündung
des Caedwyn. Von dort aus wurde Moisen zunächst als kleine Siedlung
gegründet. Konflikte zwischen den Drachen und den Menschen traten
erstaunlicherweise nur sehr selten auf und verliefen meistens harmlos. Der
Grund hierfür ist bis heute nicht bekannt. Ausgehend von dieser Siedlung
breiteten sich die Nordländer auf Caedwyn, vornehmlich an den Küsten,
aus. Moisen blieb in der Besiedlungszeit wichtigster Anlaufpunkt für
die Hellen; von hier aus wurde auch der Caedwyn flußaufwärts
besiedelt. Später brach dann die Verbindung zu den auf Batania zurück
gebliebenen Bewohner aufgrund der großen Katastrophe ab.
Mit der ständig
wachsenden, mittlerweile bedeutenden Stadt wuchsen auch die Probleme um die
Regierungsform des Gebietes. Etablieren konnten sich damals die
Zauberkönige; in Moisen und Umgebung herrschte der Zauberer Miso.
Das Machtstreben dieser Magier mißfiel zwar der Bevölkerung, jedoch
konnte nichts gegen sie unternommen werden, zumal Miso über ein
sehr mächtiges Artefakt verfügte, welches ihm die Befehlsgewalt
über die Drachen gab: den Drachenhelm.
Die Regierungsform hielt
sich etwa 1000 Jahre lang, während dieser Zeit wuchs Moisen auf die
unglaubliche Größe von annähernd 2400 Bewohnern. Die
Unzufriedenheit der Bevölkerung nahm ständig zu, und durch eine
Verkettung unglücklicher Umstände wurde Alawana, die
Lebensgefährtin Misos, bei einem Besuch in der Stadt von Fanatikern
hingerichtet. Miso befahl daraufhin - mit dem Einverständnis der
umliegend herrschenden Zauberkönige - den Angriff auf die Stadt
Moisen. Ein kurzer und heftiger Kampf entbrannte; er endete jedoch nach nur
drei Tagen mit der völligen Zerstörung von Moisen und der
Auslöschung der gesamten Bevölkerung. Nur sieben Menschen
überlebten die Schlacht. Sie berichteten davon, daß Mädchen und
junge Frauen entführt wurden. Lange Zeit lag die fruchtbare Ebene
ungenutzt in der Asche des alten Moisen.
Es begann eine Zeit des
Wandels und der Machtverlagerung. Die Zauberkönige nährten sich zu
dieser Zeit dem Herbst ihres Lebens und mußten bald einsehen, daß
ihre Zeit vorbei war. Adlige übernahmen die Macht, und das Reich zerfiel
in einzelne kleine Reiche. Miso wurde durch seinen Lehrling
Sahotep getötet, als dieser ihm den Helm entwendete und gegen ihn
einsetzte. Zu dieser Zeit erinnerte man sich wieder an Moisen.
Im Jahre 1338
v.GC begannen die ersten Siedler wieder zurück an die Mündung des
Caedwyn zurückzukehren. Unter ihnen waren auch die sieben
Überlebenden des Massakers, doch trotz großer Angst und Ehrfurcht
vor den Drachen begannen sie, die Stadt wieder aufzubauen, vermutlich etwa 200
bis 300 Meter östlich des alten Stadtkerns. Die harte Arbeit und das
Durchhalten der Leute zahlte sich aus: innerhalb nur weniger Generationen wurde
das heutige Moisen aufgebaut, die sieben Überlebenden bildeten das
Adelsgeschlecht von Moisen und wurden nach ihrem Tod auf dem Marktplatz in
aufwendig angelegten Grüften ehrenvoll bestattet. Keiner der heutigen
Bevölkerung Moisens weiß etwas von den Problemen der
Gründerväter.
Der alte Stadtplan von
Moisen ist tief in den Regalen der Bibliothek verborgen, dort, wo auch die
Gründungsgeschichte schlummert.
Die Drachen sind seit
jenen Tagen aus der Region Moisen verschwunden, und nur ganz selten ist ein
Rotdrache zu sehen, der dann jedoch eine große Panik auslöst: die
Furcht der Menschen vor den Drachen sitzt trotz der vielen Jahrhunderte immer
noch tief. Einer alten Sage zufolge sind die Mondwaldelfen für das
Verschwinden der Drachen verantwortlich; ob sie ausgerottet oder verjagt
wurden, entzieht sich jedoch der Kenntnis der Moisener.
Misos
Turm
Aus den Reiseberichten des königlichen ArkHablys, des
obersten Magikus zu Tolgur:
...aber dies sind
nicht die einzigen Überreste aus der Zeit der Zauberkönige, welche
ich im Königreich Cal fand. Denn noch heute stehen die Wohnsitze der
Mächtigsten mehr oder weniger gut erhalten und zum Teil erneuert und
verändert an den Orten, von wo die dunklen Könige ihre Länder
übersehen und beherrschen konnten.
So steht noch der
Turm am Cumir, zu dessen Füßen die heutige
Königsstadt Cal erbaut wurde, und der heute das Refugium der Hofmagier des
Reiches ist.
Ich sah den
´südlichen Turm´, nahe der später errichteten Stadt Tran,
und noch heute scheint der alte Hexenmeister durch Stratos Fluch hier gefangen
zu sein. Doch davon steht ja im Bericht über den großen Krieg und
den Untergang der Zauberkönige mehr geschrieben!
Am interessantesten aber
schien mir die Geschichte, die ich im Dorf Airis, nordöstlich von Moisen,
hörte. Dort erzählte man mir, daß in einem undurchdringlichen,
von gefährlichen Bestien bewohnten Wald ganz in der Nähe des Dorfes
Misos Turm stehen sollte. Der Erzähler, ein älterer, der Trunksucht
verfallener Bettler, schien nicht zu wissen, wer Miso war, doch er
erzählte schauerliche, wohl weit übertriebene Geschichten von Turm
und Wald.
Sollte ich wirklich
Misos Turm, den Sitz des Drachenmeisters, das Haus von Morkaleps Reiter
gefunden haben ?
Ich mußte es
wissen und machte mich zusammen mit Dra´Rakum und seinen Kriegern auf, um
das Geheimnis des Waldes zu lüften...
Eine weitere
Niederschrift wurde bei dem am Myrktag des Feenmondes des Jahres 305 n.GC in
der Nähe von Airis aufgefundenen, wahnsinnigen Hofgelehrten
Ark´Hablys, des obersten Magikus zu Tolgur, nicht gefunden.
Übersetzt im Jahre 308 n.GC durch Markun von Skarulfest,
Schriftgelehrter und Berater des Königs Hardlin II. zu
Cal Die Türme des klaren Wassers
Nördlich, ein
Stück weiter auf Modru zu, liegen die Türme des klaren Wassers. Dort
leben und wirken ein Magier und ein Hochmagier und verwandeln die Pest aus
Modru, nämlich die Brühe, die sich in den Düsterstrom
ergießt, wieder in klares, genießbares Wasser.

Einige Jahre vor dem
Krieg der Steine zerstörte Morkalep, der Urdrache, im Auftrage des
finsteren Rahib, der sich gegen Modru und die gute Welt stellte, die
alten Türme und tötete einen der beiden damaligen Hochmagier.
Daraufhin verpestete der Fluß die Lande und viele Menschen starben unter
furchtbaren Qualen. Eine mutige Gruppe von Steinträgern durchwanderte den
Krallensumpf, in dem die grauen Horden des Rahibs lebten und schaffte es,
daß Modru Zeit zum Aufbau der neuen Türme, noch prächtiger und
mächtiger, gewährte. Von diesen Helden überlebte nur einer den
Krieg.
 Auch Charon hatte in dem Krieg der Steine zu leiden und
mußte einen großen Blutzoll geben. Viele Krieger, Priester und
Magier starben, und fast alle Ritterinnen der blauen Flamme gaben ihr Leben,
auch auf anderen Schlachtfeldern.
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