Der letzte Drachenlord

Der letzte Drachenlord' spielt in einer Fantasywelt¸ in der die Drachenlords¸ Verschmelzungen von Mensch und Drache¸ in ihrem mystischen Reich Drachenhort leben und sich in die Belange der 'Echtmenschen' immer dann einmischen¸ wenn Gefahr oder Krieg die Reiche der Menschen bedroht. So ist es auch in der Ausgangssituation des Romanes der Fall: im Lande Cassori ist die Königin bei einem tragischen Schiffsunglück umgekommen¸ und zwei Parteien streiten um die Nachfolge der Regentschaft. So werden die drei Drachenlords Kief¸ Tarlna und Linden in das Land entsandt um vermittelnd zu schlichten. Linden¸ der jüngste der Drachenlords¸ ist der männliche hauptheld des Romanes: jugendlich¸ charmant und draufgängerisch. Am Hofe in Cassori wird er demnach bald in ein höfisches Intrigenspiel um die Thronfolge verwickelt¸ denn schöne Frauen¸ streitsüchtige Ratgeber¸ ein wiedererstarkter Geheimbund und ein im Verborgenen wirkender Schwarzmagier sorgen dafür¸ daß dem jugendlichen Drachenlord nicht langweilig wird. Zu alledem begegnet Linden hier der Frau seiner Träume¸ seiner 'Seelenverwandten'¸ der Kapitänin Maurynna¸ die allerdings nicht wei߸ daß auch ihre Seele zur Hälfte drachisch ist und zudem im Lande als Ausländerin nicht die Möglichkeiten hat¸ die ihre schöne Nebenbuhlerin¸ die wunderschöne Prinzessin Sherrine hat... Wie man aus der knappen Inhaltsangabe vielleicht schon ersieht¸ liegt der Schwerpunkt dieses Romans nicht auf Action oder wüsten Kampfszenen. Stattdessen wird detailliert das Leben am Hofe beschrieben¸ die ganze Märchenhaftigkeit des Königshauses läßt sehr oft an die Berichterstattungen der Regenbogenpresse erinnern. Aber die Autorin schildert auch sehr gut die innere Zerrissenheit¸ die Freude und die Trauer der Drachenlords¸ der mächtigen Wesen¸ die sich in prächtige Drachen verwandeln können¸ geistig miteinander kommunizieren und natürlich in ihrem Freiheitsdrang sich oftmals zu wundersamen Flügen in die Lüfte begeben. Das Ganze Buch ist eigentlich recht flüssig geschrieben¸ ohne Anspruch auf höhere Literatur zu erheben: man verfolgt eben gerne die Abenteuer des jungen Drachenlords¸ und die weiblichen Leser werden sicherlich bei seinen amourösen Eskapaden und bei seinen Liebeskummern mitfiebern. Wer eine Ahnung bekommen möchte¸ wie man die Sissi-Filme im Fantasy-Genre verfilmt hätte¸ für den ist dieses Buch unbedingt zu empfehlen¸ für alle anderen¸ die eine leicht lesbare Freizeitlektüre suchen¸ ebenso. Den vielen Vorschußlorbeeren¸ dem Backcover-Werbetext oder den enthusiastischen Kritiken bei der Bucherscheinung wird der Roman jedoch - zumindest nach Ansicht des Rezensenten - nicht gerecht.
Eine Rezension von: Halle der Helden http://www.halle-der-helden.at
