Galotta-Bopgraphie 2: Der Feuertänzer (095)

Story
Nach dem Tode Kaiser Retos wird dessen Sohn Hal Kaiser des Neuen Reiches. Gaius Cordovan Eslam Galotta bleibt auf Wunsch Retos Hofmagier und wichtiger Berater des neuen Kaisers. Schon bald offenbart sich¸ dass der verträumte und schwache Kaiser Hal eine Gefahr für das Kaiserreich ist¸ das Galotta am Bett des sterbenden Kaisers Reto zu beschützen schwor. Galotta entschließt sich somit¸ seine Forschungen zur Erschaffung einer mächtigen magischen Waffe verstärkt voranzutreiben.
Doch als die mächtige Magierin Nahema am Kaiserhofe auftaucht und ihre Prophezeiung verwirklicht sehen will¸ wendet sich das Blatt gegen Galotta. Vor dem versammelten Hofstaate überlistet und lächerlich gemacht¸ muss er schließlich vom Hofe fliehen und schwört Kaiser Hal blutige Rache.
"Der Feuertänzer" ist der zweite Teil der Biographie aus dem Leben des G. C. E. Galotta.
Meine Meinung
Nachdem im ersten Band der Biographie Galottas¸ "Der Hofmagier"¸ die Figuren auf dem Brett verteilt und vorgestellt wurden¸ kommt es nun zur Verwebung der einzelnen Handlungsstränge und zur Eskalation der schwelenden Konflikte.
Alles beginnt mit dem Tode des alten Kaisers. Reto¸ der Galotta an den Hof holte und ihn protegierte¸ wird durch seinen Sohn Hal beerbt. Der ist allerdings ein genaues Gegenteil von Reto. War dieser noch ein gefürchteter Kämpfer und konsequenter Politiker¸ so interessiert es Hal eher¸ wie er an Ansehen beim Volke gewinnen kann¸ und er umgibt sich mit allerlei fragwürdigen Beratern.
Hier zeigt sich nun die große Stärke von Kathrin Ludwig und Mark Wachholz¸ nämlich die Zeichnung der Charaktere. Man kann sich sofort in die einzelnen Personen hineinversetzen und hat die Illusion¸ die Handlung hautnah mitzuerleben. Ein weiterer interessanter Aspekt¸ der sich schon beim "Hofmagier" erkennen lie߸ ist der¸ dass man die Charaktere auch einmal von einer anderen Seite kennen lernt. Sei es Kaiser Hal¸ der des Öfteren schon fast tragisch weltfremd wirkt¸ oder Answin von Rabenmund¸ der zwar sehr drastische Mittel anwendet¸ aber in der Hauptsache zum Wohle des Kaisereiches arbeitet.
Dies gilt natürlich auch und im Besonderen für den Protagonisten¸ G. C. E. Galotta. Man möchte schon beinahe Mitleid mit ihm haben¸ wie Stückchen für Stückchen seine Welt auseinanderbricht. Seine Liebschaft mit der Kaiserin geht in die Brüche¸ Saldor Foslarin verweist ihn der Weißen Gilde¸ und dann wird er schlussendlich zum "Feuertänzer". Der Titel des Buches umschreibt in makaberer Weise das zentrale Handlungselement des Buches: den Scharlachkappentanz. Die Magierin Nahema bringt Galotta nach und nach dazu¸ ihre Prophezeiung ihn betreffend selbst zu erfüllen¸ wobei sie für ihre Rache an Galotta sogar Kaiser Hal einspannt.
Von diesem Zeitpunkt an wird der Niedergang des Proagonisten eindrucksvoll geschildert: die wispernden Stimmen¸ die ihn fortan begleiten¸ das schwarze Tier¸ das seine Töchter bei oder sogar in ihm sehen. Es bleibt hier der Phantasie des Lesers überlassen¸ ob er sich darunter das Schwarze Auge Galottas¸ die Weit Widerhallende Stimme oder die Dämonen¸ die langsam Besitz von ihm ergreifen¸ vorstellen möchte.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Beschreibung der elfischen Ziehtöchter Galottas. Sie wirken hier im Gegensatz zum "Hofmagier" mehr in die Handlung eingepasst und weniger austauschbar¸ sondern helfen entscheidend zur Charakterisierung des Magiers. Und formal gefallen die¸ ebenfalls im Vergleich zum "Hofmagier"¸ fehlenden Tippfehler.
Fazit
"Der Feuertänzer" führt spannend und temporeich die Geschichte des G. C. E. Galotta fort. Das Buch gefällt durch sehr gelungene Chrakterisierungen der Personen und gelegentliche Déjà-vu-Erlebnisse aus der aventurischen Geschichte. Sehr empfehlenswert.
Band 1: "Der Hofmagier"
Eine Rezension von: Björn Backes http://www.buchwurm.info/
