In Nyarlathoteps Schatten

MASKS OF NYARLATHOTEP
(KAMPAGNE) - London
ÜBER DEN GROSSEN TEICH Die Überfahrt von New York nach London dauert 10 Tage. Diese Zeit kann im Indiana Jones Stil schnell abgehandelt werden. Wer die Reise jedoch ausspielen möchte, dem bieten sich einige Szenarien für eine Schiffsreise an. BAGGAGE CHECK / für umme bei YSDC FRAU IM KOFFER, die / für umme im Netz MAURETANIA, the / The Asylum & Other Tales PAINTING AND THE STATUE, the / für umme im Netz SCUTTLING, the / Sacraments of Evil SHADOW OF THE SEA, the / Different Worlds #47 TITANIC INFERNO / Fantastische Spiele Verlag TOD AN BORD / Geisterschiffe VICEROY OF INDIA, the / Tatters of the King ZEIT DES STURMS / Reisen - Passagen in den Tod
LONDON MIX Sollte man New York und London verbinden? Es bietet sich zumindest an, beide Szenarien in London verschmelzen zu lassen. Das bedeutet jedoch, dass es dort dann zwei Nyarlathotep Kulte geben wird, was die Spieler verwirren könnte. Prinzipiell macht es manches einfacher, besonders was die Kommunikation mit den vertrauenswürdigen NSCs aus Kapitel 1 betrifft.
WISSENSWERTES
Schusswaffen sind in England auf legalem Weg schwerlich zu erwerben, ausgenommen langläufige Jagdwaffen. Selbst die Bobbys tragen anstatt von Schusswaffen nur Schlagstöcke.
BACK UP + In JM Hauser's Blog (Post #402) wird auf einen genialen Kniff verwiesen, um den Verlust von Wissen für neue Chars zu minimieren - er benutzt dazu einen NSC, hier den Verleger. Das Ganze stellt eine elegante Meta-Game Massnahme dar, wobei jede Entwicklung, jede Neuigkeit und jeder Erfolg an den Verleger telegrafiert wird, wodurch die Informationen nicht verloren gehen und neue Chars immer auf den neuesten Stand gebracht werden können. + Positiv hervorzuheben ist in diesem Fall auch, dass dieser NSC zuverlässige Nachforschungen für die Chars anstellen kann, um deren Ermittlungen voranzutreiben.
WICHTIG Die Bruderschaft des Schwarzen Pharaos ist der Stiftung untergeordnet und nicht umgekehrt. "The Brotherhood here [London] serves the Penhew Foundation." Die Stiftung ist demnach keine Tarnung für die dunklen Umtriebe der Bruderschaft, sondern benutzt diese lediglich zur Durchführung schmutziger Arbeiten.
KREATUREN
The Thing in the Fog aka Fog Spawn, Shantak, Lesser Other Gods, Servitor of the Outer Gods, Hunting Horror, Star Vampire, Hound of Tindalos, A Serpent in Soho <°(((-< Serpent People, The Derbyshire Monster <°(((-< Werewolf
HANDOUTS
3 Handouts [ plus eines pro <°(((-< ] Zeitungsausschnitte, handschriftliche Notizen
ACHTUNG SPOILER
Die Ermittlungen gehen nach der Überfahrt über den grossen Teich weiter. Der Tote war zuletzt in England - die Spur ist noch frisch. Ein neuer Kontakt ist ein Journalist, der zugleich Besitzer eines Klatsch-Blattes ist. Besonders liebt er schlüpfrige Sex Skandale, bizarre Verrücktheiten aller Art und blutrünstige Mörder Geschichten. Mit ihm hatte der Tote über einen Kult gesprochen, der in der Stadt sein Unwesen treiben soll. Genaueres weiss jedoch auch er nicht. Das Yard kann Informationen zu den sog. 'ägyptischen Morden' beisteuern. Dabei handelt es sich um eine Serie von Morden an Personen aus dem mittleren Osten. Der Tote war der Ansicht, dass diese Morde rituelle Tötungen gewesen seien, ausgeführt durch eine moderne Version eines uralten ägyptischen Todes-Kultes, der Bruderschaft des Schwarzen Pharaos. Der ermittelnde Beamte wandte sich daraufhin an einen Experten, doch dieser zerschlug die Theorie, da es zu unterschiedliche Muster bei den Morden geben würde, um den alten Riten zugeordnet werden zu können. Besagter Experte ist der Leiter der Stiftung für Alt-Ägyptische Geschichte. Die Chars haben noch einen Kontakt. Dies ist der Leiter der Stiftung für Alt-Ägyptische Geschichte. Diese Stiftung ist gleichzeitig auch ein Museum, das sich in der Nähe des Britischen Museums befindet. Der Leiter ist mit seinen Informationen recht freigiebig. Der Mann ist hoch intelligent, verschlagen, skrupellos und dem Wahnsinn verfallen. Er berichtet den Chars alles über die Teilnehmer der Expedition, über den Verlauf der Expedition bis Kenya, über die mysteriöse Afrikanerin, über Legenden zum Schwarzen Pharao, über den Diebstahl der finanziellen Mittel in Ägypten, über die Abreise ins kühle Hochland von Kenya aufgrund der Hitzeanfälligkeit der Frau in der Gruppe und über den schrecklichen Tod aller Expeditionsteilnehmer. Er erzählt alles - alles, was sie eh bereits wissen. Diese Stiftung ist eine ebenso opulente wie elegante Institution - jedoch ist die honorige Einrichtung alles andere als ehrenwert. Die Chars suchen einen arabischen Nachtklub im Vergnügungsviertel auf. Dieser verrauchte und verruchte Ort wurde häufiger von einigen Opfern der ägyptischen Morde besucht. Hier gibt es laute, orientalische Musik, Bauchtänzerinnen, Wasserpfeifen und den Ausschank von Hochprozentigem. Der Ermittler des Yard ist bestrebt die Morde aufzuklären, zumal sein Vorgänger während seiner Untersuchungen spurlos verschwand. Ein Ägypter besitzt einen Gewürzladen, unweit des Stiftungshauses; er hat einst eine Expedition der Stiftung durch Ägypten geführt. Doch der Mann hüllt sich in Schweigen. Der Leiter der Stiftung besitzt ein befestigtes Herrenhaus, welches auf einer Insel im Marschland an der See liegt. Männer in Roben, unter ihnen der Gewürzhändler, haben sich dort um eine grosse Stehle versammelt und stimmen einen feierlichen Gesang an, um ein Ritual abzuhalten - wahlweise ein Menschenopfer-Ritual oder ein obszönes Sex-Ritual. Im Haus befindet sich ein klobiges Register, das alle Transaktionen der Bruderschaft mit New York, Mombasa, Port Hedland und Shanghai enthält. Und ein handschriftlicher Brief deutet darauf hin, dass Mitglieder der Expedition noch immer am Leben sind. Und bei allem, was die Chars unternehmen werden, ist die Gefahr recht hoch, dass sie im Gefängnis landen werden.
STIMMIGKEIT
- Die Struktur des Gebäudes der Stiftung ist seltsam, um nicht zu sagen katastrophal, geschnitten. Es empfiehlt sich, das erste Stockwerk stark zu überarbeiten und auszudünnen, denn auf dieser Ebene befinden sich viel zu viele Räume. Da passt überhaupt nichts. Manch ein Raum bietet kaum mehr als eine Türbreite. Das ist weniger als 1 m und somit eine Bowling-Bahn. Wie dort dann Tisch und Stuhl Platz finden sollen, ist mir ein Rätsel.
- Auch dürfte es im Zentrum Londons keine Gassen zwischen den Gebäuden geben. Manch einer mag das jetzt als kleinlich ansehen. Dennoch gibt es in der Londoner Innenstadt, wie in allen anderen Grossstädten sonst auch, ausschlisslich geschlossene Strassenzüge (sog. Blockrandbebauung).
ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE
- Von den drei Hinweisen des Klatschreporters sind zwei <°(((-< - A SERPENT IN SOHO (hat kaum Plot Relevanz) & THE DERBYSHIRE MONSTER (hat keinerlei Plot Relevanz). Letzteres ist jedoch absolut spielenswert, dennoch hier besser weglassen.
- Der SL sollte die Chars beschatten lassen. Nicht nur durch einen Mitarbeiter der Stiftung, wie es das Szenario vorschlägt, sondern auch (bzw. nur) durch einen Mann vom Yard.
- Zwielichtige Typen lauern den Chars auf und drohen ihnen. "Nichts Persönliches. Nur ein Auftrag." Es würde ernste Konsequenzen nach sich ziehen, sollten die Chars ihre 'Schnüffeleien' nicht einstellen. "Das nächste Mal wird es persönlich werden!" Unter 'persönlich werden!' sollte in diesem Fall jedoch nicht Gewalt verstanden werden. Die Idee dahinter ist etwas feinsinniger - z.B. der 'Ausflug' eines Familienmitgliedes (Entführung) oder vll. Grabschändung!
- Der SL könnte (sollte) den Leiter der Stiftung des weiteren benutzen, um die Konfrontation mit den Chars eskalieren zu lassen - hit 'em hard and hit 'em fast!
- Der Leiter der Stiftung könnte den Gewürzhändler 'opfern' - d.h. er nennt den Chars diesen als Verdächtigen, bereitet ihn aber auf einen 'überraschenden' Besuch der Chars vor. Alle weiteren Gemeinheiten bleiben der Vorstellungskraft des SLs überlassen.
- Er könnte gedungene Mörder losschicken. Das Ganze sollte in etwa so ablaufen wie bei der Einstiegs-Szene in Raum 410, nur mit den Chars als Opfer und mit den Dienern der Bruderschaft des Schwarzen Pharaos als Mörder, anstatt denen der Blutigen Zunge.
- Variante zu Nr. 2: Jemand legt Feuer im Hotel der Chars - eine Etage unter ihren Zimmern.
- Er könnte im Zimmer eines Chars Giftschlangen im Bett verstecken (lassen). Tags zuvor wird es dann bereits einen Zeitungsartikel über einen mysteriösen Einbruch im Zoo gegeben haben.Möglicherweise könnte er die Giftschlangen auch selbst halten und/oder züchten; so z.B. die Ägyptische Kobra aka Uräusschlange oder die Hornviper.
- Er könnte vorgeben, an wichtige Informationen gekommen zu sein und er hätte den Eindruck beschattet und verfolgt zu werden. Scheinheiligkeit ist jetzt angesagt - "Verfolgen SIE mich etwa?" oder "Ich fürchte ernsthaft um meine Sicherheit." Dann bittet er um ein 'sicheres Treffen' an einem öffentlichen Ort - z.B. Abends in einer gut besuchten Kneipe in der Nähe der Stiftung... und platziert dort eine Bombe mit Zeitzünder; Kollateralschaden inklusive.
- Noch perfider wäre eine Variante zu Nr. 5: In diesem Fall soll das Treffen in der 'sicheren' Stiftung stattfinden. Beim Eintreffen der Chars steht die Tür offen - aufgebrochen. Ein toter Wachmann liegt erstochen in einem der Ausstellungsräume. Dann schiesst jemand auf die Chars - und die Polizei ist bereits auf dem Weg. Alles Weitere bleibt der Vorstellungskraft des SLs überlassen.
ZUSATZ In unserer Kampagne habe ich einen neuen NSC eingeführt: George Robert Stow Mead - er war Schriftsteller und Gründer der Quest Society - und kennt sich mit der Materie aus. (Bei allen im folgenden genannten Personen handelt es sich um real-existierende Personen aus der Geschichte; alle genannten Reisen wurden tatsächlich unternommen; und bestimmte Worte gibt es auf Swahili.) Ob man dies nun braucht oder nicht, ist Geschmacksache - jedoch verleiht es dem Plot m.M.n. einen wissenschaftlichen Anstrich. + "Die geheimen Gesellschaften der afrikanischen Ethnien und Stämme sind zumeist unbekannt und für den Aussenstehenden verschlossen. Jeder dieser Kulte huldigt einer Gottheit und fast jedes Dorf hat einen anderen Gott. Auch die Riten und Praktiken unterscheiden sich häufig. Oft ist davon nicht viel mehr bekannt, als der Name, den ein Afrika-Forscher erfahren hat, ohne je Details dieser Religion mitbekommen zu haben. Und solche Kulte sind über den gesamten schwarzen Kontinent verbreitet." + "Auf der Suche nach den Ursprüngen des Nils entdeckten die Forscher Richard Francis Burton und John Hanning Speke bereits 1858 in Ostafrika den Kult 'ulimi ya damu'. Aus dem Swahili übersetzt bedeutet das 'Blutige Zunge' und wird in einigen Elgeyo Dörfern des Kalenjin-Volkes praktiziert. Am Kyogasee stiessen sie dann auf den selben Kult bei den Kipsigis, die auch zu den Kalenjin gehören." + "Einen derartigen Kult beschrieb auch David Livingstone, im Jahre 1867, bei den Elgonyi, einem Bantu-Stamm, der am südlichen Fusse des erloschenen Vulkans Elgon in Höhlen lebt." + "1888 reiste der ungarische Forscher Graf Sámuel Teleki von Szék nach Britisch-Ost-Afrika, um das Land zu erkunden. Am Baringo-See stiess er auf den Stamm der Sabaot, die auch zum Volk der Kalenjin gehören. Er beschrieb Eingeborene mit gespaltenen Zungen und andere mit einem eingeritzten Zeichen auf der Stirn. Weiter im Norden, bei den Turkana am Rudolf-See, beschrieb er den selben Kult, nur unter seinem Turkana-Namen: 'ngaakot ngangajepa'. Das Zeichen stellt vermutlich einen geöffneten Mund mit Zähnen und einer gespaltenen Zunge dar." + "Der Geologe John Walter Gregory bestätigte die Existenz eines solchen Kultes bei diesen Stämmen, als er die Gesteinsformationen des Grossen Afrikanischen Grabenbruch im Jahre 1893 untersuchte." + "Der Abenteurer und Elfenbein-Jäger Walter Dalrymple Maitland Bell schrieb 1907 über die Kikuyo, die nord-östlich vom Viktoria-See leben, in sein Tagebuch: Sie huldigen in einem unbekannten Kult ihrem drei-beinigen Gott, der anstatt eines Kopfes, nur einen überlangen Elefantenrüssel besitzt und ihren Kult die 'blutige Zunge' nennen. Er schrieb weiter, dass die Religion der Kikuyu in zwei Sphären eingeteilt würde. Die höchste übergeordnete Macht würde bei ihnen N'ya'gai genannt. Nach der Vorstellung der Kikuyu ist er der Schöpfer der Welt und nicht nur Gott der Kikuyu, sondern aller Menschen, steht aber zu den Kikuyu in besonderer Beziehung. Mount Kenya, auf dem N'ya'gai thront, nennen sie 'Kere-Nyaga', was 'strahlender Berg' bedeutet. Die zeremonielle Anrede N'ya'gai lautete 'Mwere-Nyaga'. Die arathi, die hellsichtigen Männer, würden als Medium zwischen N'ya'gai und den Menschen fungieren. Im Gegensatz dazu gäbe es aber noch die mondo mogo, die Ritual-Zauberer. Die zweite religiöse Sphäre sei die Beschwörung der Ahnen. Die Verstorbenen würden nicht als tot angesehen, sondern als Lebende in einem anderen Zustand. Die Verstorbenen würden ausserhalb des Dorfes aufgebahrt, wo sie von wilden Tieren gefressen wurden. N'ya'gai würde nur angerufen werden, wenn Gefahren für die Kikuyu drohten, wie etwa bevorstehende Konflikte mit benachbarten Völkern oder Konflikte innerhalb der Kikuyu, bei Dürren oder Epidemien. Ein Einzelner könnte N'ya'gai nicht beschwören, weil er vor dem Gott als zu gering erachtet würde." + "Die westlich, in Uganda, lebenden Bantu-Stämme der Bugisu, der Bukedi und der Busoga, sowie die räuberischen Massai im Süden von Britisch-Ost-Afrika fürchten die Krieger des Kultes. Auf Bantu lautet der Name des Kultes 'leleme madi'. Deren Krieger werden aber nur 'mênô a matÅ¡êrwana', d.h. 'scharfe kleine Zähne', genannt. Auf Maa lautet die Übersetzung 'engutuck osarge'. Die Massai nennen sie aber nur 'en-kuenîâ túá', d.h. 'die lachenden Toten'."
MASKS OF NYARLATHOTEP KAMPAGNE - Kairo
WEITERREISE Die Reise von London nach Kairo ist leicht kompliziert. Mit einem Dampfschiff geht es durch den Ärmelkanal, vorbei an Gibraltar, durchs Mittelmeer weiter nach Alexandria oder Port Said. Eine derartige Reise dauert neun Tage. Hierzu gibt es Varianten: Von Dover nach Calais mit der Fähre oder von London nach Paris mit dem Flugzeug. Dann jeweils weiter mit der Eisenbahn nach Genua. Von dort aus mit einem Dampfschiff weiter nach Ägypten. Diese Reise ist etwas kürzer. Dann nochmals weiter mit der Eisenbahn nach Kairo. Erneut kann diese Zeit im Indiana Jones Stil schnell abgehandelt werden. Wer die Reise jedoch ausspielen möchte, dem bieten sich einige Szenarien für Flugreisen... FEAR OF FLYING / White Dwarf #72 FEAR OF FLYING / Fearful Passages FLIGHT 1180 / Fiasko Playset, für umme im Netz ... und Bahnfahrten an. BLOOD ON THE TRACKS / Unspeakable Oath #6, the CRAY CANYON COLD SNAP / Cumberland Games, für umme im Netz DOOM TRAIN / Horror on the Orient Express HEXENKESSEL / Reisen - Passagen in den Tod IRON GHOST, the / Fearful Passages KNOCKING BOX, the / White Wolf Magazine #12
WISSENSWERTES
Waffenbesitz ist in Ägypten eher unüblich aber nicht verboten - es ist aber auch weder Arabien oder der Sudan, noch ist es Marokko oder Algerien, wo Waffen offen herumgetragen werden.
KREATUREN
The Black Sphinx, Sphinx-Spawn aka Children of the Sphinx, Hunting Horror
HANDOUTS
1 Handout
ACHTUNG SPOILER
Nach ihrer Ankunft suchen sich die Chars ein Hotel und einen Führer, um gleich zu Beginn wohlmöglich an den Falschen zu geraten... Sind die Chars clever, dann suchen sie sich ein Hotel mit Telefon, lassen sich Geld anweisen und mieten sich ein Bankschliessfach. Ein Vorab-Kontakt zur Botschaft könnte sich ebenfalls als nützlich erweisen. Ausserdem sollten sie sich einen offiziellen Führer und einen Taxifahrer mieten und etwas Geld in Pennies und Schillinge wechseln, um kleinere Dienste zu entlohnen oder einen Mob auszubremsen. Die Amtssprache ist Arabisch; zumeist sprechen gebildete Personen, oder solche mit ständigem Kontakt zu Ausländern, Englisch oder Französisch. Ein Antiquitätenhändler wurde von dem Toten mit der Expedition in Verbindung gebracht - doch dessen Haus ist bereits vor Jahren niedergebrannt. Der Mann überlebte jedoch und betreibt nun anderswo einen Laden - ist aber nicht gesprächsbereit. Erst eine hohe Geldsumme löst seine Zunge und er erzählt, dass die Expeditionsteilnehmer am Schwarzen Pharao interessiert waren und er ihnen einige sehr alte Stücke verkauft habe. Weiter nennt er den Namen eines Mittelsmannes, sowie den ursprünglichen Besitzer der Stücke - einen Plantagen-Besitzer. Ein Franzose, Agent und Mittelsmann der früheren Expedition, weiss genaueres über die Grabungen in Dahschur und dass die Teilnehmer in die Knick-Pyramide eindrangen, eine spektakuläre Entdeckung machten und verändert wieder heraustraten. Schnell lernen die Chars, dass die Bruderschaft hier in Kairo viel mächtiger ist als anderswo. Der Kult soll eine Mumie von der Ausgrabungsstätte der Stiftung in Sakkara gestohlenen haben - mitsamt des Kalkstein-Sarkophags. Gerüchten zufolge soll ein Ritual zu ihrer Wiederbelebung stattfinden. Die Grabungsstelle der aktuellen Expedition in Sakkara wird schwer bewacht - Fremden ist der Zutritt verwehrt. Der Kurator des ägyptischen Museums entpuppt sich als eine wichtige Quelle und als ein vertrauenswürdiger Unterstützer. Der Mann weiss viel und teilt dieses Wissen bereitwillig. Nephren-Ka war ein Mensch, der z.Zt. der 3. Dynastie im Alten Reich auftauchte und den Kult an eine uralte Gottheit, die des Schwarzen Pharaos, einer körperlichen Manifestation Nyarlathoteps, wieder aufleben liess. Der Schwarze Pharao wurde jedoch von Snofru [dem Sohn des Huni (2690 - 2670 v. Chr.)] getötet und der Legende nach in der Knickpyramide (erbaut um 2650 v. Chr.) begraben, wobei die Rote Pyramide (erbaut um 2640 v. Chr.) das Land vor ihm beschützen sollte. Pharao Snofru (2670 - 2620 v. Chr.) wurde zum Begründer der 4. Dynastie. Königin Nitocris aka Nitiqret (2184 - 2181 v. Chr.) war die erste Regentin Ägyptens, die letzte Königin der 6. Dynastie und des Alten Reiches. Sie soll die Mörder ihres Bruders während eines Festmahls umgebracht haben. Sie wurde von der Grabungsgesellschaft in Gizeh entdeckt und steht mit einer Prophezeiung über die Rückkehr des Schwarzen Pharaos in Zusammenhang. Die Königin soll in der Kleinen Pyramide von Gizeh [? Mykerinos-Pyramide (2532 - 2503 v. Chr.)] lebendig begraben worden sein. Die Grosse Sphinx von Gizeh wird mit den abscheulichen Ritualen dieser Königin in Verbindung gebracht. Das Plateaus von Gizeh hütet ein Geheimnis. Im Gestein befindet sich ein Labyrinth von Gängen. Im Zentrum liegt die Grosse Kammer des Nyarlathotep, das Heiligtum der Bruderschaft des Schwarzen Pharao. Hier findet das Ritual zur Wiederbelebung der Königin statt. An der Knick-Pyramide führt ein Geheimgang hinein. Im Inneren befindet sich ein Raum, in dem ein schwarzer Thron aus Obsidian steht, auf welchem ein vertrockneter Leichnam sitzt - Nephren-Ka. Das Relief an einer grossen Säule beschreibt eine Prophezeiung von der Geburt eines Kindes an einem Ort, welcher als der Berg des Schwarzen Windes beschrieben wird, und über den Weltuntergang, der kurze Zeit darauf, folgen würde.
STIMMIGKEIT
- "[They have] been excavating at Memphis for five months." Memphis war die Residenz- und Verwaltungsstadt des Alten Reiches, jedoch keine Nekropole. Als Nekropolen wurden damals Gizeh, Sakkara, Abu Roasch, Dahschur und Medium genutzt. GIZEH - das Felsplateau befindet sich 15 km SW von Kairo. Nekropole mit den drei grossen Pyramiden (der Pharaonen Cheops, Chephren und Mykerinos), der Grossen Sphinx, kleinen Pyramiden, Tempeln, Mastabas und Gräberfeldern - genutzt in der Zeit der 1. bis 4. Dynastie. SAKKARA - das Felsplateau befindet sich 20 km S von Kairo. Nekropole mit der Stufenpyramide (Pharao Djoser), klassischen Pyramiden (5. und 6. Dynastie), Schachtgräbern, Galeriegräbern, Mastabas und Gräberfeldern - genutzt in der Zeit der 1. bis 31. Dynastie. ABU ROASCH - das Felsplateau befindet sich 10 km W von Kairo. Nekropole mit der eingestürzten Pyramide (Pharao Djedefre) und Gräberfeldern - genutzt in der Zeit der 4. bis 6. Dynastie. DAHSCHUR - das Felsplateau befindet sich 40 km S von Kairo. Nekropole mit der Knickpyramide (Pharao Snofru), der Roten Pyramide (Pharao Snofru), weiteren Pyramiden (darunter die Weisse und die Schwarze Pyramide), Tempeln und Gräberfeldern - genutzt in der Zeit der 4. bis 13. Dynastie. MEIDUM - das Felsplateau befindet sich 100 km S von Kairo. Nekropole mit der ehem. Stufenpyramide = eingestürzte Pyramide (Pharao Snofru) und Mastabas - genutzt in der Zeit der 4. bis 20. Dynastie.
- Die Knickpyramide mit einer Weltkarte? 2650 v. Chr.? Mit Kenia, Australien und China? Streichen.
- Gemäss Lovecraft's THE HAUNTER OF THE DARK von 1935, wurde das Grab des unbekannten Pharaos Nephren-Ka bereits im Jahre 1843 vom Kultisten Enoch Bowen entdeckt. Im Jahre 1844 wurde durch ihn die Kirche der Sternenklaren Weisheit gegründet. Die Knickpyramide wäre somit bereits geöffnet gewesen, als die Stiftung 1919 dort auftauchte.
- Weshalb, wieso, warum Königin Nitocris für Nyarlathotep wichtig ist, bleibt im Dunkeln.
ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE
- Das Nebenabenteuer THE BLACK CAT ist ganz nett, doch nicht essenziell. Der geschasste Ex-Mitarbeiter der neuen Expedition, verursacht mehr Ärger, als er Hilfe leistet.
- Bedauerlich, dass zur Knickpyramide kein Grundriss mitgeliefert wird. Querschnitte gibt's hier: http://atlantisforschung.de/images/Skizze_Knickpyramide.jpg http://deacademic.com/pictures/dewiki/66/Bent_Pyramid_substructure.png
- Statt des Plots in der Knickpyramide sollte man besser Lovecraft's IMPRISONED WITH THE PHARAOHS von 1924 nachspielen - in der Nitokris als Ghoul-Königin bezeichnet wird. Hier lässt sich gut eine Brücke zum Franzosen schlagen, der einst die Schwarze Sphinx aus den Trümmern der Pyramide bei Meidum entsteigen sah. Entsprechend der Geschichte von Lovecraft werden die Chars von einem Fremdenführer durch Kairos Altstadt und zu den Pyramiden von Gizeh geführt. Dort werden sie von einem Mob Araber bedrängt, gefesselt und auf die Spitze der Cheops-Pyramide verschleppt, um von dort in einen tiefen Schacht hinunter gelassen zu werden. Dort treiben anthropozoomorphe Kreaturen ihr Unwesen - Mischwesen aus Mensch und Tier. Sie marschieren zu einem riesigen Tor weit unter dem Fundament der Pyramide und praktizieren dort eine blasphemische Opferungszeremonie, worauf die Chars dann vor den abscheulichen, seelenlosen Absurditäten fliehen. Als Variation zum Thema können die Chars dann in einem Teehaus wieder erwachen - wenn die hypnotische Wirkung vom Tee des Blauen Lotus nachlässt. Vielleicht doch alles nur ein Traum?
- Die Kampagne könnte in Ägypten enden, bzw. sollte es spätestens in Kenia. Das Australien-Kapitel gibt nicht viel her und bringt die Kampagne nicht voran. Und China? Die Rakete? Och nö. Was soll der Schrott? Aber ja, Geschmacksache.
- Obwohl die Kampagne bislang bereits das Thema 'Rette die Welt oder stirb als Held' hatte, entwickelt sie in dieser Hinsicht noch zusätzliches Potenzial - ein ober- wie unterirdischer Tomb of Horrors. Und jeder NSC ist wahrscheinlich auch ein Feind, wie im Film Body Snatchers. So etwas kann (wird) nicht gut ausgehen. Denn der Tod ist nur der Anfang. Möglichst abmildern.
- Ab Ägypten bietet es sich an, die Chars mit Fieberwahn oder Schlafwandeln zu plagen.
- An einer der Ausgrabungsstätten könnte ein Sandsturm eingebaut werden.
- In Sakkara sollte man das Szenario BEGRABEN! (Rezension #32) einflechten.
- Nitocris' Mumie ist unzerstörbar. Besser ändern.
- Das Szenario THE MUMMY'S BRIDE aus 'Blood Brothers' bietet eine Variante zum Ritual für Nitocris' Wiederbelebung an. Auch sind hierbei die Beschreibungen der Ausgrabungsstätte und die des Inneren der Pyramide interessant.
- Auch das Szenario TOMB OF ASH, für umme im Netz, bietet eine Begräbnisstätte und ist als Ersatz oder Ergänzung empfehlenswert.
Diese und mehr Rezensionen findest Du auch im Tanelorn - Dem Großen Fantasy Forum
Eine Rezension von: Der Läuterer https://www.tanelorn.net/index.php/topic,99353.0.html
