5. Fall von Sven Winterberg - Mädchen töten



Dies ist eine Rezension aus

Der phantastische Bücherbrief

dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.
In ihrem 5. Fall stoßen die Kommissare Bastian Kreuzer¸ Silja Blanck und Sven Winterberg auf Sylt zuerst auf bestialisch getötete Tauben. Da sie derzeit keinen großen Fall zu bearbeiten haben¸ suchen sie die Tierschänder in der Gothikszene der Schule. Sie lernen Jenny kennen¸ immer schwarz gekleidet und zum Unmut ihrer Eltern auch immer verschlossener. Jenny und ihre Freunde halten am Strand Hexenmessen ab¸ angeführt von Jonas. Allerdings stoßen die Ermittler erst einmal auf eine eisige Mauer des Schweigens. Als dann an der Stelle¸ an der nachts so einen Messe stattfand¸ neben Vogelfedern auch noch ein menschliches Ohr gefunden wird¸ nimmt auch der Umfang der Ermittlungen zu. Das Ohr gehört laut Aussage des Pathologen zu einer Frauenleiche und wurde erst nach dem Tod abgetrennt. Seltsam nur¸ dass keine Leiche auftaucht und auch niemand als vermisst gemeldet wurde. Da ruft der Journalist Fred Hübner aus Marrakesch an¸ der seine Wohnung an ein Model¸ Tess¸ untervermietet hat. Er kann Tess seit Tagen nicht erreichen und macht sich Sorgen¸ da er befürchtet¸ ihr könnte etwas in seiner Wohnung zugestoßen sein. Vor ein paar Jahren fand in seinem Haus schon einmal ein bestialischer Mord statt¸ was ihn damals ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Nun versucht er in Marrakesch ein Buch zu schreiben und hat deswegen seine Wohnung auf Sylt an Tess vermietet. Aber aus Sorge um seine schicke Wohnung und aus Heimweh bucht er schnell einen Rückflug.

Sven Winterberg kennt Tess flüchtig vom Reiterhof¸ seine zehnjährige Tochter Mette hat sich zu seinem Leidwesen mit der jungen Frau angefreundet und reitet mir ihr aus. Dem Kommissar ist die schöne Fremde suspekt und er geht der Spur des Journalisten nach.

Kurz darauf wird tatsächlich eine Leiche im Watt gefunden¸ verkleidet in einem weißen Hochzeitskleid.

Da kurz zuvor auch der alte Klaas Menken in seinem Haus zu Tode kam und die Polizei auch dort von Mord ausgeht¸ ist es nun natürlich mit der Ruhe auf dem Revier vorbei. Bei all dem ahnt Winterberg nicht¸ dass seine Tochter Mette auch in den Fall verwickelt ist. Mettes Mutter ist schwanger und dabei gehen die Sorgen der kleinen Mette manchmal etwas unter.

Eva Ehley beweist auch in diesem Buch wieder wie lebendig sie Figuren beschreiben kann. Sehr gut gefällt mir die Konstellation der drei Kommissare. Bastian und Silja sind ja ein Paar und wollen in diesem Band den Schritt in eine gemeinsame Wohnung wagen¸ was auf Sylt leider fast unbezahlbar ist. Sie harmonieren sehr gut mit ihrem Kollegen Sven¸ der zum zweiten Mal Vater wird und seine Frau Anja zu unterstützen versucht.

Auch wer die anderen Sylt Krimis der Autorin nicht gelesen hat versteht von Anfang an die Rollen der Protagonisten. Es gibt zwar in dem Buch immer wieder kurze Rückblicke auf die vorangegangen Fälle und gerade für die Rolle des Reporters Fred Hübner wären hier Vorkenntnisse sicher nicht schlecht¸ aber das nimmt keinesfalls den Lesespaß. Das Buch ist von der ersten Seite an spannend geschrieben¸ hat eine gut durchdachte Logik und baut einen immer weiteren Spannungsbogen. Außerdem verfügt es über einen herrlich leichten Humor¸ der mich immer wieder zum Schmunzeln brachte¸ gerade bei den Dialogen zwischen den drei KKollegen. Der Leser wird oft in die Gedanken der Ermittler mit einbezogen¸ was ja manchmal etwas langatmig sein kann¸ es in diesem Fall aber ganz und gar nicht ist. Auf den 360 Seiten bietet sich also jede Menge spannender Lesespaß der auch gern von zart besaiteten Nerven gelesen werden kann.

Am Ende des Buches findet sich noch eine Leseprobe des sechsten Syltkrimis Sünder büßen ¸ welcher im Frühjahr 2016 erscheint.

Charakteristisch für alle Sylt Krimis der Autorin ist der kurze Name der Bücher und der immer gleiche Einband¸ der nur die Farbe wechselt. So hat man dann auch eine schön anzusehende Sammlung im Regal¸ wenn man sie gelesen hat.

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Eine Rezension von: Erik Schreiber vom Bücherbrief https://www.facebook.com/erik.schreiber.355 external link


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