Vorweg gesagt, diese Geschichte, die den Leser weit zurück in die Annalen
Aventuriens führt - mit Ende der Handlungen beginnt für die Zwerge erst
das "Goldene Zeitalter" - kann aufgrund der recht seltenen Thematik auch
für Nicht-DSAler interessant sein:
Calaman, der Prinz einer Zwergensippe der Binge Xorlosh, kommt unerwartet
nach vielen Jahren wieder, um seiner Angebeteten Aghira das geforderte
Brautpräsent zu geben: Ein vom Hort des Drachengottes Pyrcador entwendetes Schmuckstück. Für die Drachen möglicherweise ein Grund, den Friedenspakt mit den verfeindeten Angroschim (Zwergen) zu beenden, führt das
verfluchte Artefakt in Xorlosh bald zu um sich greifendem Neid, Hass und
schließlich zum ersten Mord unter ihresgleichen. Somit verlieren die
Zwerge den Segen ihres Gottes und verstreuen sich schlussendlich
zerstritten und enttäuscht in alle Welt...
Wer nur an den historischen Fakten interessiert ist, der kann sich diese
auf wenige Absätze gekürzt z.B. im "Lexikon des Schwarzen Auges" durchlesen. Alle anderen, die ein wenig ins zwergische Milieu mit entsprechendem Humor, Dickköpfigkeit, Intrigen, lustigen Lorenfahrten, spießigem
Familienleben, einem adoptiertem Orkkind und vielem mehr eintauchen
wollen, sollten es auf alle Fälle mit dieser Geschichte versuchen. Eine
Inspiration für alle Zwergen-Spieler!
Das Ende ist allerdings ein wenig unschlüssig. Es ist kein sauberes
Ausklingen (a la "und dann zogen sie der Morgenröte entgegen") mit der
Option eines weiteren Teils (was sogar seinen Reiz haben könnte), sondern
deutet an, was direkt nach dem Exodus passiert, um dann doch abrupt
mitten in einer Szene zu enden. Bis auf dieses Manko stilistisch gut
geschrieben, sollte aber auch der Korrektor beim nächsten Werk noch ein
wenig genauer hinschauen.
Hinweis: Mit dem DSA-Tabletop-System Armalion hat dieser Roman augenscheinlich direkt nichts zu tun.